Die Grafikkarte ist die wichtigste Komponente in Gaming-Systemen. Und leider auch die teuerste. Dazu kommen weitere Dinge, die beachtet werden wollen – das gilt seit G-Sync und FreeSync umso mehr. Unser großer Grafikkarten-Vergleich verzichtet auf Fachchinesisch und versucht, den großen Markt anschaulich zusammenzufassen.
Wir erklären, welche Grafikkarten es aktuell gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und warum Monitore dabei eine absolut entscheidende Rolle spielen.
Anders ausgedrückt: Der ewige Kampf zwischen AMD und NVIDIA geht weiter und wir helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen.
NVIDIA und AMD: Überblick zum aktuellen Sortiment
Da es sich in diesem Grafikkarten-Vergleich um aktuelle Modelle drehen soll, konzentrieren wir uns auf die Generationen von heute.
Zunächst eine grobe Übersicht:
Bei NVIDIA GeForce-Familie sind das die Modelle der 1000er-Serie und der brandneuen 2000er-Serie:
- GeForce RTX 2080
- GeForce GTX 1050, GeForce GTX 1060, GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1080
- Von jedem Modell gibt es außerdem eine Ti-Variante. Diese ist ein gutes Stück schneller und deswegen auch teurer.
In AMDs Radeon-Lager sieht die Lage so aus:
- RX-Serie: AMD Radeon RX 550, AMD Radeon RX 560, AMD Radeon RX 570 und AMD Radeon RX 580
- RX-Vega-Serie: RX Vega 56 und RX Vega 64
Die Rangfolge ist bei beiden Herstellern klar: Je höher die Modellnummer, desto besser die Grafikkarte.
Doch hin und wieder gibt es Sprünge zwischen den Generationen. Die beiden Vega-Karten knüpfen dort an, wo die RX-500er-Modelle aufhören. Die Vega 64 ist folglich das aktuell beste Modell von AMD, während bei NVIDIA die neue GeForce RTX 2080 Ti das Oberhaupt darstellt. Hier ein Bild von der normalen 2080 (ohne Ti). Schlecht sieht sie nicht aus:
Noch wichtiger ist es allerdings zu wissen, wie die Karten der beiden Erzrivalen gegeneinander abschneiden. In einem Punkt ist das leider gar nicht möglich: Gleich drei GeForce-Karten haben auf Radeon-Seite keinen ebenbürtigen Widersacher. Diese Lücke im obersten Segment ist AMDs wunder Punkt und soll deswegen bald geschlossen werden.
Grafikkarten-Vergleich Radeon und GeForce: Die Leistungs- und Preisklassen
Während die Hierarchien innerhalb der Hersteller offensichtlich sind, jetzt also der direkte Vergleich. Die Frage ist schließlich: Welche Radeon-Karte ist mit welchem GeForce-Modell vergleichbar?
Hier die Antwort:
- Die GeForce GTX 1080 Ti, die RTX 2080 und die RTX 2080 Ti sind konkurrenzlos – AMD hat aktuell kein Modell, das Paroli bieten kann.
- AMDs Top-Modell RX Vega 64 liegt auf Augenhöhe mit der normalen GeForce GTX 1080.
- Die RX Vega 56 tritt gegen die GeForce GTX 1070 und die GTX 1070 Ti an.
- Die Radeon RX 580 misst sich mit der GeForce GTX 1060 und liegt dort leicht vorne.
Nach diesem System geht es weiter bis in die unteren Kategorien der beiden Familien. Für deine Kaufentscheidung ist allerdings auch wichtig, was für einen Monitor du besitzt. Dazu später mehr, denn zunächst das Gesamtbild, in dem auch die Auflösung beim Spielen berücksichtigt wird:
Anmerkung: Die Abstände zwischen den Modellen sind nicht exakt berechnet, sondern nur skizzenhaft dargestellt. Du kannst dir einfach ein “ungefähr” dazu denken.
Zu beachten ist, dass es auch noch Schwankungen und Unterschiede je nach Hersteller gibt. Die Rede ist von den sogenannten Custom Designs: Eine RX 580 von ASUS und eine RX 580 von Sapphire sind nicht exakt gleich. Das betrifft zu einem kleinen Teil die Leistung, aber mehr noch Ausstattungsmerkmale wie die Kühlung oder die Lüfterlautstärke. Hier in die Tiefe zu gehen, würde den Rahmen sprengen.
Zum Glück reicht es für die Einordnung des Marktes , die Modelle jeweils als ein einheitliches Produkt zu betrachten.
Unbedingt beachten: Grafikkarte passend zur Monitor-Auflösung auswählen!
Wie bereits angekündigt, folgt jetzt ein absolut zentraler Punkt für den Grafikkarten-Kauf. Ein oft unterschätzter Aspekt ist nämlich der Monitor und dessen Auflösung.
Früher, in der guten alten Zeit, war die Beziehung zwischen Monitor und Grafikkarte nicht ganz so wichtig. Hohe Auflösungen gab es sowieso nicht, jeder Monitor wog gefühlt 500 kg, von G-Sync konnte keine Rede sein und auch die Reaktionszeit war nicht das dringendste Thema. Eigentlich ging es nur um die Diagonale: Mit 15 Zoll konnte man sich schon blicken lassen, 17 Zoll war High-End und alles darüber ging in Richtung Weltherrschaft.
Heute sieht das anders aus.
Folgende Grundregel ist dabei alles bestimmend:
► Je höher die Auflösung, desto besser muss die Grafikkarte sein.
Aktuell gibt es drei Standards bei den Monitoren:
- FullHD: 1.920 x 1.080 Bildpunkte (2.073.600 Pixel insgesamt)
- WQHD: 2.560 x 1.440 Bildpunkte (3.686.400 Pixel insgesamt)
- 4K: 3.840 x 2.160 Bildpunkte (8.294.400 Pixel insgesamt)
Jedes Pixel wird einzeln von der Grafikkarte berechnet. Die benötigte Leistung steigt also mit der Zahl der Pixel. Und die Sprünge sind mehr oder weniger gewaltig, wie man schnell erkennen kann:
- WQHD hat 1,8mal so viele Bildpunkte wie FullHD.
- 4K hat 2,25mal so viele Bildpunkte wie WQHD.
- 4K hat exakt 4mal so viele Bildpunkte wie FullHD.
Diese Steigerungen haben entscheidende Auswirkungen auf die benötigte Leistung. Und das solltest du unbedingt bedenken. Ein 4K-Monitor klingt verlockend, doch selbst ein preiswerter Deal bringt dir nicht viel, wenn du dir nicht die dafür nötige Grafikkarte leisten kannst. In der obigen Grafik siehst du die Zuordnungen und diese solltest du beim Kauf unbedingt beachten. Da man diesen Zusammenhang nicht genug betonen kann, fasst die folgende Tabelle kurz zusammen, wo die empfohlenen Untergrenzen je nach Auflösung liegen:
Auflösung: | Grafikkarte NVIDIA: | Grafikkarte AMD: | Preisklasse: |
FullHD | GeForce GTX 1050 Ti | RX 560 | ab 150 € |
WQHD | GeForce GTX 1070 | RX Vega 56 | ab 400 € |
4K / UHD | GeForce GTX 1080 Ti | – | ab 680 € |
Beim Grafikkarten-Vergleich musst du also zwangsläufig deinen (jetzigen oder künftigen) Monitor miteinbeziehen, da Leistung und Auflösung untrennbar zusammenhängen.
Die gezeigten Zuordnungen sind jedoch nicht in Stein gemeißelt, da alles davon abhängt, wie flüssig das Spiel laufen soll. Die Zuordnungen beziehen sich auf ein sehr flüssiges Spiel mit hohen oder sehr hohen Details. Es ist aber auch durchaus möglich, mit einer Radeon RX 580 oder einer GeForce GTX 1060 in WQHD zu spielen. Dann allerdings mit Performance-Einbußen und niedrigeren Details.
Viel hängt beim Grafikkarten-Kauf also von dir selbst ab:
- Wenn du einen FullHD-Monitor besitzt und damit zufrieden bist, ist das eine gute Situation. Du musst dann nämlich keine Unsummen für die Grafikkarte ausgeben.
- Umgekehrt kannst du mit einer starken Grafikkarte bei FullHD auf umso mehr FPS hoffen. Viel hilft viel und schadet nie, gerade wenn es um pure FPS geht.
- Falls du allerdings planst, bald auf WQHD umzusteigen, wird es direkt ein ganzes Stück teurer. Für diesen Preis erhältst du natürlich ein umso schöneres Bild, denn das Plus von 78 % bei den Pixeln macht sich sehr deutlich bemerkbar.
- Du kannst allerdings auch für WQHD-Gaming eine Radeon RX 580 kaufen und dich mit geringeren Details zufriedengeben. Eine gute Bildrate ist nämlich möglich, wenn du die Grafikqualität entsprechend herunterschraubst.
- Bei 4K-Gaming ist die Lage klar: Du musst sowohl für den Monitor als auch für die Grafikkarte tief in die Tasche greifen, wenn du keine Einschränkungen willst. Im Gegenzug bekommst du das Höchste, was die Gaming-Welt derzeit zu bieten hat.
Bei diesen Entscheidungen solltest du gut über das Preis-Leistungs-Verhältnis nachdenken. Die zentrale Frage ist:
► Wie groß ist der Qualitätssprung gemessen am Aufpreis?
Hier zeigt sich, warum viele Spieler zur Zeit zu WQHD-Monitoren greifen. 4K sieht zwar toll aus, aber auch nicht so viel besser als WQHD, als dass es die immensen Mehrkosten rechtfertigen würde.
Der Vergleich zwischen den folgenden Setups zeigt es:
Diese Differenz ist für den normalen Geldbeutel enorm. Und noch schlimmer: Mit dem teureren 4K-Setup wirst du trotz besserer Grafikkarte immer noch nicht dieselbe Performance haben wie mit WQHD. Das liegt daran, dass 4K einfach extrem viel Mehrleistung verlangt.
Hohe Hz-Werte: Mittlerweile ein wichtiges Kriterium
Ein anderer Aspekt kommt noch dazu. Denn aktuell ist die Bildwiederholungsrate ein heißes Thema. Klassische Monitore liefern 60 oder 75 Hz, doch inzwischen erobern Modelle mit 144 Hz den Markt. Die Obergrenze liegt sogar schon bei 165 Hz. Tatsächlich machen sich Werte von oberhalb der 100 Hz stark bemerkbar. Das beginnt schon auf dem langweiligen Windows-Desktop, wo die Mausbewegung wesentlich flüssiger wirkt.
Es gibt damit einen weiteren Punkt, den du beim Kauf beachten solltest. Zusammengefasst ergibt sich der Preis eines Monitors also aus einer ganzen Reihe von Kriterien.
Zur Veranschaulichung:
Wie sich der Fokus oder der Verzicht auf einzelne Faktoren auswirken, kannst du in der Praxis schnell erkennen:
- 4K-Auflösung ist ein teurer Faktor, doch wenn du gleichzeitig mit 60 Hz zufrieden bist und kein Sync brauchst, hält sich der Preis in Grenzen. Beispiel: Dieser Samsung-Monitor für unter 300 Euro.
- Auch 144 Hz macht den Monitor teurer. Doch falls dir gleichzeitig FullHD-Auflösung und langsame Reaktionszeiten reichen, gibt es günstige Monitore. Beispiel: iiyama Red Eagle für 239 Euro – mit AMD FreeSync.
- Wirklich teurer wird es meistens also nur, wenn du bei allen Kriterien Wert auf ein gewisses Niveau legst.
- 4K ist dabei momentan der stärkste Preisfaktor von allen. Nichts treibt den Preis so sehr in die Höhe wie 3.840 x 2.160 Pixel.
Es gibt allerdings bislang noch kaum 4K-Monitore mit 144 Hz. Modelle wie der gezeigte Acer Predator liefern trotz ihres Preises von fast 900 Euro nur mickrige 60 Hz. Du zahlst also vor allem für die hohe Auflösung. Und die wenigen 4K-Monitore, die heute bereits 144 Hz liefern, haben recht tiefgründige Effekte auf deinen Kontostand. Beispiel: Der Asus PG27UQ liefert das volle Programm inklusive 144 Hz, und das für schlappe 2.500 €.
Im WQHD-Segment finden sich dagegen schon etliche Monitore mit 144 Hz zu fairen Preisen. Hier einige Beispiele:
- Acer XF270HUA für 429 €
- Acer Predator XB271HUAbmiprz für 539 €
- AOC Agon AG241QX für 366 €
- iiyama Prolite XUB2792QSU-B1 für 314 €
► Für Menschen, die nicht zufällig eine Goldmine besitzen, geht es also um die Summe aller Teile. Du hast die Wahl, weit über 1.000 Euro für 4K bei 144 Hz (und niedrigen FPS) oder teils weniger als 500 Euro für WQHD bei 144 Hz (und hohen FPS) auszugeben.
Das macht es den meisten Käufern einfach. Beim heutigen Stand der Technik liefert ein WQHD-Setup einen viel höheren Mehrwert als 4K-Gaming. Das gilt für Preis und Performance gleichermaßen. Das wird sich eines Tages ändern, wenn 4K-Monitore mit 144 Hz stark im Preis sinken und gleichzeitig Grafikkarten wie die GeForce RTX 2080 Ti (viel) günstiger geworden sind. Doch bis dahin bleibt WQHD die attraktivere Lösung und stellt die perfekte goldene Mitte dar.
Darum sind FullHD-Monitore eine ernsthafte Option
Doch auch FullHD-Gaming hat noch immer seine Daseinsberechtigung. 1.920 x 1.080 Bildpunkte sehen gestochen scharf aus, lassen sich aber gleichzeitig mit moderater Hardware flüssig darstellen. Aus rein finanzieller Sicht ist FullHD deswegen bis heute die klügste Variante. Ein Blick auf vollausgestattete Gaming-Monitore dieser Kategorie zeigt, warum:
- AOC C24G1 (24 Zoll, 144 Hz, FreeSync): 209 €
- HP 27x 1AT01AA (27 Zoll, Curved, 144 Hz, FreeSync): 299 €
- ASUS PG248Q (24 Zoll, 144 Hz, 1 ms, G-Sync): 432 €
Der Einstieg ist also zu wirklich günstigen Preisen möglich. Und weil du dazu auch keine Grafikkarte für 800 oder 1.000 € benötigst, bleibt auch das Gesamtpaket in gesunden Grenzen. Mit einer Radeon RX 580 oder GeForce GTX 1060 kriegst du FullHD mühelos zum Laufen und das wird die nächsten Jahre auch so bleiben.
Und was ist mit Ultrawide-Monitoren?
Zusätzlich wachsen die Monitore inzwischen auch im Format. Der verbreitete Standard war (und ist) 16:9. Auch alle hier im Beitrag vorgestellten Modelle entsprechen diesem Format.
Doch der Trend geht in die Breite. Ultrawide-Monitore sind stark im Kommen: Mit einem Format von 21:9 erlauben sie ein extrem breites Bild, das von immer mehr Spielen unterstützt wird.
Abgesehen davon sehen die Dinger auch ziemlich cool aus, vor allem in der Curved-Variante mit geschwungenem Bildschirm:
Diese Technologie hat ihren Preis: Aktuell kostet das dargestellte Modell von ASUS rund 1.000 €. Aufgrund des breiten Formats sind auch die Angaben zur Auflösung anders als bei 16:9. Hier handelt es sich um 3.440 x 1.440 Pixel: Die vertikale Auflösung entspricht also exakt WQHD, doch in der Horizontalen sind es ca. 34 % Bildpunkte mehr.
Und das wirkt sich natürlich auf die passende Grafikkarte aus. Mit insgesamt 4.953.600 Pixeln benötigen Ultrawide-Monitore dieser Klasse entsprechend mehr Leistung als WQHD mit 3.686.400 Pixeln.
► Eine RX Vega 56 oder GeForce GTX 1070 Ti sind also das absolute Minimum, wenn du nicht zu viele Abstriche machen willst.
Es gibt allerdings noch eine andere Lösung, wenn du unbedingt einen Ultrawide-Monitor nutzen willst. Nicht alle Displays haben nämlich eine so hohe Auflösung, der Preis ist dann entsprechend niedriger. Ein Beispiel wäre dieser Gaming-Monitor von LG:
Mit aktuell rund 500 Euro ist diese Anschaffung schon etwas realistischer, wenn auch nicht gerade geschenkt. Außerdem benötigst du keine so teure Grafikkarte: Das LG-Gerät löst mit 2.560 x 1.080 Pixeln auf, die Gesamt-Pixelzahl liegt damit ziemlich genau zwischen FullHD und WQHD. Selbst mit einer RX 580 oder GeForce GTX 1060 kannst du also noch gute Ergebnisse erzielen.
Auch wichtig: Was sind FreeSync und G-Sync – und warum sind sie ein Kriterium?
Wir bleiben bei den Monitoren. Denn nicht nur Auflösung und Format sind ein zentrales Kriterium. Hier kommen die Begriffe FreeSync und G-Sync ins Spiel.
Dabei handelt es sich um zwei Standards zur Synchronisierung von Framerate (FPS) und Bildwiederholungsrate (Hz). Einfach formuliert, wirkt das Bild dadurch noch flüssiger und das ungeliebte Tearing wird verhindert.
Beide Technologien erfüllen exakt denselben Zweck, doch es gibt einen großen Unterschied:
- FreeSync ist von AMD und nur mit Radeon-Karten kompatibel.
- G-Sync kommt von NVIDIA und funktioniert nur mit GeForce-Karten.
Und das macht die Auswahl ungleich komplizierter. Es handelt sich um eine enorme Einschränkung, die vor allem NVIDIA zu verdanken ist.
So oder so: Aufgrund der starken Effekte der Sync-Technologie lohnt es sich, sie auch zu nutzen. Das geht aber nur mit dem passenden Grafikkarten-Monitor-Paar. Zwar kannst du problemlos eine GeForce mit einem FreeSync-Monitor nutzen, dann jedoch kein FreeSync aktivieren. Dasselbe gilt analog für Radeon-Karten mit G-Sync-Monitoren.
Stand der Dinge: FreeSync günstiger, aber nicht schlechter
Deine Kaufentscheidung für Grafikkarte oder Monitor hat also automatisch gravierende Folgen. Die freie Kombinierbarkeit gibt es unter diesen Bedingungen nicht mehr und das ist nicht benutzerfreundlich. Die Hersteller versuchen auf diese Weise, Käufer noch stärker in ihr jeweiliges Ökosystem zu zwängen, aus dem es einen Ausweg nur mit technischen Abstrichen gibt (nämlich dem Verzicht auf Sync).
Wichtig ist auch hierbei der Blick auf den Preis. NVIDIA verlangt für G-Sync Lizenzgebühren von den Monitorherstellern. FreeSync ist dagegen ein kostenloser Standard.
► Als Folge sind FreeSync-Monitore durchschnittlich günstiger als ihre G-Sync-Gegenstücke.
Leistungsmäßig bewegen sich beide Sync-Technologien jedoch auf demselben Niveau, wie GameStar analysiert hat. FreeSync liegt im Preis-Leistungs-Verhältnis deswegen klar vorne. Finanziell ist AMDs Standard somit die vernünftigere Wahl. Als Konsequenz musst du dann eine Radeon-Karte kaufen, um FreeSync nutzen zu können. Das kann ein Problem sein, wenn du einen 4K-Monitor hast, da es noch keine richtig gute AMD-Grafikkarte dafür gibt.
Grafikkarten-Kaufberatung: Welche Grafikkarte ist die richtige für dich?
Zurück zu den Grafikkarten. Die Beziehung zwischen Monitor und Radeon bzw. GeForce ist jetzt offensichtlich. Doch manchmal führen viele Informationen dazu, dass die Lage noch unübersichtlicher wird.
Um Klarheit zu schaffen, hilft dir vielleicht dieser Fragenkatalog:
Geld spielt keine Rolle und maximale Performance hat oberste Priorität?
► Dann ist die GeForce RTX 2080 Ti deine erste Option. Eine Alternative auf diesem Niveau gibt es nämlich nicht.
Ungefähre Kosten: ab 1.250 €
Du willst in 4K-Auflösung spielen?
► Dann sollte es mindestens eine GeForce GTX 1080 Ti sein. Mit günstigeren Modellen geht es auch, aber nur, wenn du zu Einschränkungen bei Framerate und Grafikdetails bereit bist.
Ungefähre Kosten: 700 €
Du hast einen WQHD-Monitor und willst diesen gut ausnutzen?
► Für WQHD-Gaming beginnen die empfohlenen Karten bei der RX Vega 56 und der GeForce 1070. Mit den RX-Modellen von AMD und der GeForce 1060 ist WQHD zwar auch möglich, aber du musst Einschränkungen in Kauf nehmen.
Ungefähre Kosten: ab 400 €
Du willst einen Monitor mit Sync-Technologie nutzen und möglichst günstig davonkommen?
► Ein Setup aus AMD Radeon und FreeSync-Monitor bietet klar das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ungefähre Kosten: abhängig von der gewünschten Auflösung
Du hast bereits einen G-Sync-Monitor?
► In diesem Fall solltest du zu einer GeForce greifen, passend zu deiner Monitorauflösung.
Ungefähre Kosten: abhängig von der gewünschten Auflösung
Du willst aktuelle Titel flüssig und in voller Pracht spielen, aber hast nicht viel Geld zur Verfügung?
► Dann ist FullHD-Gaming gut für dich. 1080p sieht immer noch sehr gut aus, verlangt aber nach viel weniger Leistung als WQHD. Eine GeForce GTX 1050 Ti oder eine Radeon RX 570 reichen dann locker aus.
Ungefähre Kosten: unter 200 €
Im Endeffekt geht es also immer darum, an welchen Stellen du zu welchen Kompromissen bereit bist. Es lässt sich alles auf eine einfache Rechnung reduzieren: Die Kombination aus Grafikqualität und Auflösung ergibt Performance (in FPS = Frames per Second).
Die FPS entscheiden darüber, wie flüssig das Bild läuft und dieser Wert ist – nach Meinung der Mehrheit – der wichtigste. Selbst die prachtvollste Grafik bei 4K-Auflösung bringt dir schließlich nicht viel, wenn das Bild ruckelt.
Frames per Second (FPS): DAS wichtigste Kriterium – und das sind die Gründe
Die Grafikqualität, also die einstellbaren Details, sind eine Stellschraube, die du selbst bearbeiten kannst. Die Auflösung ist die andere.
Dabei gilt immer:
► Je höher die Qualität, desto geringer die FPS.
► Je höher die Auflösung, desto geringer die FPS.
Diese Regeln gelten immer und ohne Ausnahme, genau wie ein Auto immer schwerer und dadurch langsamer wird, je mehr Elektronik oder andere Späße eingebaut werden. Zumindest eine kritische FPS-Untergrenze sollte also niemals überschritten werden.
Dieses absolute Minimum sollten stets 30 FPS sein. Der wünschenswerte Bereich beginnt bei 60 FPS. Aus diesem Grund werden 60 FPS oft als Referenz oder Wunschziel für Konfigurationen angegeben. Alles darüber ist gut, aber die wahrnehmbaren Sprünge werden kleiner. So macht das Tuning von 30 auf 60 FPS einen viel größeren Unterschied als das von 60 auf 90 oder 100 FPS.
Und das ist eine gute Orientierung für alle Lebenslagen. Du solltest die Stellschrauben immer so drehen, dass du locker bei 50 bis 60 FPS liegst, sofern die Grafikkarte dazu in der Lage ist. Und das ist sie, wenn du die in der obigen Infografik gezeigten Kombinationen und Zuordnungen bedenkst.
Günstiger geht es auch, aber dann musst du in Kauf nehmen, bei manchen Titeln vielleicht nur bei 30 FPS zu landen. Ohnehin gibt es je nach Spiel große Unterschiede, selbst innerhalb desselben Genres. So verlangt Overwatch nach viel weniger Leistung als Battlefield V.
► Deine persönlichen Präferenzen und deine Kompromissbereitschaft spielen also eine große Rolle. Im Idealfall hast du vor dem Kauf die Möglichkeit, verschiedene Kombinationen live auszuprobieren, etwa bei Freunden oder in Geschäften wie Saturn, falls die PCs dort nicht gerade von Fortnite-Teenagern belegt sind.
Gebrauchte Grafikkarten: Echte Option oder Tabu?
Angesichts der hohen Preise ist der Gedanke, eine gebrauchte Grafikkarte zu ergattern, natürlich nicht weit. Gerade bei eBay-Auktionen kannst du viel Geld sparen.
Doch wie immer stellt sich dabei die Frage, ob das empfehlenswert ist. Im schlimmsten Szenario ist die Gebrauchtkarte bereits so verschlissen, dass sie sich nach wenigen Monaten verabschiedet. Dieser Worst-Case ist allerdings gar nicht so realistisch. Das wird klar, wenn du überlegst, wie lange du deine Grafikkarten schon ohne Probleme betrieben hast. Laufzeiten von vielen Jahren sind ganz normal, und das selbst bei hoher Last durch viele Gaming-Sessions.
Zwei andere Gründe sprechen jedoch dagegen:
- Die Betrugsgefahr ist bei eBay nicht zu vernachlässigen. Erst gerade hat heise.de wieder einen neuen Fall aufgedeckt. Dabei ging es leider nicht um einzelne schwarze Schafe, sondern um ganze Verkaufspaletten.
- Abgesehen davon sind wirklich gute Deals bei eBay gar nicht so häufig zu finden, wie man vielleicht denkt. Auktionen von Privatverkäufern sind zwar immer eine Möglichkeit, doch im Sofortkauf sind viele Modelle sogar teurer als in richtigen Online Shops. Dabei handelt es sich dann ohnehin meistens um brandneue Produkte; mit gebrauchten Schnäppchen hat das also nichts zu tun.
Wenn du eine Grafikkarte bei eBay kaufen willst, solltest du das nur unter bestimmten Bedingungen tun:
- Du traust dir zu, unseriöse von seriösen Verkäufern unterscheiden zu können.
- Du bist bereit, möglicherweise eine Karte zu erhalten, die schon spürbaren Verschleiß erlitten hat.
- Du bist geduldig genug, um an Auktionen teilzunehmen, weil sich nur dort wirklich gute Gebraucht-Deals machen lassen.
Andernfalls empfehlen wir, die Geduld für normalen Markt aufzusparen, da es dort auch immer wieder starke Aktionen gibt. Auf diese Weise weißt du wenigstens, woran du bist und der unangenehme Nervenkitzel entfällt.
Zum Abschluss: Nützliche Links zum Thema
Diese Grafikkarten-Kaufberatung wurde auf Grundlage verschiedener externer Quellen kreiert. Das gilt sowohl für die Infografik zur Hierarchie als auch für die Tipps und Empfehlungen.
Zum Glück haben die großen Magazine sämtliche Grafikkarten auf Herz und Nieren getestet, dabei unzählige Benchmarks erstellt und etliche Duelle durchgeführt. Die Kernaussagen dieser Arbeit haben wir komprimiert und in möglichst menschlicher Sprache zusammengefasst. Wenn du es genauer wissen willst, findest du dort alle Details zu allen Modellen. Das ist nicht zuletzt wegen den Custom Designs wichtig.
Hier deswegen eine Link-Liste:
- Die große Grafikkarten-Rangliste, stets aktuell und mit allen technischen Daten.
- Benchmark-Tests: AMD RX Vega 56 vs. GeForce GTX 1070
- Worst-Case-Benchmarks: AMD RX Vega 56 und Vega 64
- Test-Duell: AMD RX Vega 64 vs. GeForce GTX 1080
- Die günstigste Vega 56: PowerColor Red Dragon im großen Test
- [Englisch]: GeForce RTX 2080 & 2080 Ti im 4K-Test
- Gaming-Benchmarks: AMD RX 580 vs. GeForce GTX 1060
- GeForce GTX 1070: Custom Designs im Benchmark-Vergleich
Wir hoffen, dass du spätestens damit deine Entscheidung treffen kannst.
In diesem Sinne: Game on!
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