Destiny: Was brachte das April-Update? Und wie geht es weiter?
Destiny gehört bislang zu den größten Hits der NextGen-Konsolen PlayStation 4 und Xbox One. Der anfänglichen Sucht wich jedoch bald Ernüchterung: Das Endgame war zu eintönig, in der Folge wandten sich viele Spieler vom SciFi-Shooter ab. Mit der Erweiterung König der Besessenen (September 2015) machte Entwickler Bungie dann jedoch ziemlich viel richtig – und Destiny feierte einen neuen Höhenflug.
Doch auch dieser hielt nicht ewig an: Wer das neue Maximallevel 40 erreicht hatte, für den blieb außer Raids und Strikes nicht viel zu tun. Gerade für Casual Gamer ohne Raidgruppe war das ein Problem. Denn Lichtlevel 250 war schnell erreicht, doch der Sprung auf über 260, um die heroischen Strikes absolvieren zu können, erwies sich als recht zäh. Die Devise lautete: Normale Strikes bis zum Umfallen erledigen und jedes Mal darauf hoffen, das Lichtlevel durch neue Items vielleicht um 1 oder 2 Punkte anheben zu können. Stumpfes Farmen also, und auch wenn Farmen in jeder Art von MMO dazugehört, wirkte es in Destiny besonders fad.
Was hat der April-Patch wirklich gebracht?
Das ging einige Monate so, und dann kam das April-Update. Über die Patchnotes aus dem April-Update wurde bereits viel geschrieben. Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten:
- Anhebung des maximalen Lichtlevels auf 335
- Gefängnis der Alten komplett überarbeitet und jetzt mit zwei Endgame-Modi
- Neue & überarbeitete Rüstungs-Sets
- Sterling-Schätze
- Infundieren überträgt jetzt das volle Lichtlevel auf das andere Item
Das liest sich soweit ganz gut, doch was bedeuten die Neuerungen für das Spiel in der Praxis? Am wichtigsten war das April-Update vermutlich für Casual Gamer ohne feste Raidgruppe, die aber gerne spontan Strikes erledigen, um weiter aufzurüsten.
Mit dem April-Patch und der Anhebung des maximalen Lichtlevels auf 335 war der Sprung auf weit über 260 plötzlich kein Problem mehr, denn Destiny wurde mit neuen, höherstufigen Items geradezu überflutet. Rückkehrer, die ihren Charakter bei Werten wie 255 frustriert geparkt hatten, können seit dem 12. April in kürzester Zeit die 300 knacken. Heroische Strikes sind also kein Problem mehr, Casual Gamer haben endlich wieder etwas zu tun. Nebenbei ist es dadurch jetzt einfacher, legendäre Marken zu farmen.
Und das liegt auch am Gefängnis der Alten.
Neben den gewöhnlichen heroischen Strikes lockt vor allem das Gefängnis der Alten. Den rundenbasierten Strike gab es zwar schon vorher, doch im April-Patch wurde er grundlegend überarbeitet. Er existiert nun in zwei Endgame-Varianten:
- Stufe 41 Strike: Perfekt für Casuals, die hauptsächlich heroische Strikes machen. Der Ablauf: Drei Spieler müssen fünf Runden überstehen, am Ende wartet starkes Loot in einer gesonderten Schatzkammer.
- Stufe 42 hört auf den Namen Herausforderung der Alten und richtet sich an Spieler mit Raid-Ausstattung. Empfohlenes Lichtlevel ist 320, als Belohnung gibt es Items bis Level 335. Auffällig ist außerdem der neue Modus: Sowohl das Team als auch jeder Spieler müssen wöchentlich eine gewisse Punktzahl in der Herausforderung der Alten erreichen.
Und dort, im Gefängnis der Alten, gibt es eine weitere Neuheit: die Sterling-Schätze.
Sterling-Schätze als neues Element
Schon beim ersten Einloggen wird man mit Sterling-Schätzen beschenkt. Auch danach geht es großzügig weiter, da es mehrere Möglichkeiten gibt, an Sterling-Schätze zu kommen. Nach dem Öffnen erhält man mindestens ein neues legendäres neues Rüstungsteil – allerdings nur mit Lichtlevel 3.
Das sorgte zunächst für einige Verwirrung, ist aber eigentlich ganz unkompliziert. Das liegt auch am neuen System beim Infundieren. Infundiert man ein Item mit einem höheren Item, erhält man 1:1 den höheren Wert anstatt bloß einen Mittelwert wie bislang. Level 3 Sterling Items besitzen eigene (teils sehr nützliche) Perks, sie können also mit einem höheren Item infundiert werden. Tut man dies z.B. mit einem Level 307 Item, so wird das Sterling Item auf Level 307 geboostet und behält seine Perks.
Kleines visuelles Special außerdem: Sterling Items besitzen Chromatin-Slots, mit denen das Rüstungsteil zum Leuchten gebracht werden kann, indem Chromatin eingesetzt wird. Chromatin ist ebenfalls in den Sterling-Schätzen enthalten; der Effekt des Chromatin-Leuchtens ist rein kosmetischer Natur, aber wie schon die Shader gezeigt haben, ist die Optik in Destiny eine nette Nebenbeschäftigung.
Patch-Fazit: Wiedereinstieg lohnt sich – für einige Zeit
Der April-Patch hat der Destiny-Szene in jedem Fall neues Leben eingehaucht. Zumindest zwei Monate später hält dieser Effekt noch an: Das Zentrum des Spiels, der Turm, ist deutlich besser besucht als vor dem Update, das Matchmaking funktioniert sowohl im PVE als auch im PVP sehr schnell. Ebenso klar ist allerdings, dass auch die April-Neuerungen nur ein zeitlicher Aufschub sind, denn neu definiert wurde das Endgame keineswegs. Wer fleißig zockt, kommt nach einiger Zeit erneut an den Punkt, ab dem eine feste Raidgruppe die einzig verbliebene Steigerung wäre. Der Weg bis dahin ist immerhin ziemlich spaßig und dank Gefängnis der Alten um eine Facette reicher.
Wie geht es weiter? Destiny 2 bereits in Arbeit
Mit größeren Content-Patches wie dem April-Update und weiteren DLCs möchte Bungie vor allem die Wartezeit bis zum offiziellen Nachfolger überbrücken. Dass dieser bereits in der Mache ist, wurde bereits bestätigt: Destiny 2 (falls der Titel so lauten wird) soll 2017 erscheinen. Es gibt allerdings noch keine genaueren Infos dazu.
Bis dahin wird das April-Update natürlich lange nicht ausreichen, um Spieler bei der Stange zu halten. Für 2016 ist deswegen ein weiteres DLC geplant, vermutlich in ähnlichem Umfang wie das sehr gute König der Besessenen. Auch für das DLC ist kein Release-Termin bekannt, aber der September würde Sinn machen, da König der Besessenen ebenfalls im September erschien und die zeitliche Lücke zwischen dem April-Update und Destiny 2 damit einigermaßen geschlossen werden würde.
Noch vor einiger Zeit wurde übrigens vermutet, dass Bungie mit Destiny einen 2-Jahres-Zyklus anpeilt. Jeweils zwei Jahre sollten zwischen den Generationen von Destiny liegen, die dazwischen mit DLCs und Patches gefüttert werden. Durch die Verschiebung von Destiny 2 auf 2017 haben sich diese Pläne vorerst erledigt. Gerüchten zufolge wurde bei Destiny 2 sogar ein Reboot durchgeführt, also ein kompletter Neustart des Projekts, begründet durch personelle Veränderungen im Team.
Destiny-Jünger dürfen sich also an ihre Wunschliste klammern. Matchmaking auch für Raids, direkte Kommunikation im Spiel sowie ein breiteres Endgame und noch tiefere Charaktergestaltung – diese Punkte stehen bei der Community ganz oben auf der Liste und auch wenn niemand weiß, was kommen wird, darf man davon ausgehen, dass Destiny 2017 noch besser wird. Und vielleicht sogar schon mit dem DLC in diesem Herbst.