EA Sports FC: Das ist der FIFA-Nachfolger
Paukenschlag: Nach knapp 30 Jahren endet die Kooperation von EA Sports und dem Fußballweltverband FIFA im Jahr 2023. Der neue Name steht bereits fest und wir fassen alle Infos zur großen Änderung zusammen.
Electronic Arts macht mit EA Sports FC weiter
Das diesjährige FIFA 23 (endlich mit Crossplay!) ist das letzte Spiel von EA Sports unter diesem Namen. Der Grund dafür ist das liebe Geld: Die FIFA – auch wenn man es sich kaum vorstellen kann – wollte künftig noch mehr Geld für die Verwendung des Eigennamens haben. Zugleich wollte die FIFA ihren Namen noch an andere Abnehmer vermarkten. EA Sports hätte somit die Exklusivität verloren, aber trotzdem das Doppelte vom bisherigen Betrag zahlen sollen.
Darauf hatten die Kanadier keine Lust. Also entschieden sie sich nach monatelangen Verhandlungen, einfach alleine weiter zu machen.
- Der neue Name steht bereits fest: EA Sports FC wird das neue FIFA. Das klingt zwar nicht besonders einfallsreich, doch dasselbe könnte man über FIFA XY auch sagen.
- Technisch, inhaltlich und konzeptionell wird sich wohl nicht allzu viel ändern. Schließlich ist FIFA jedes Jahr aufs Neue ein echter Goldesel für EA Sports. Allen voran mit Ultimate Team lässt sich viel Geld verdienen. Revolutionäre Änderungen nur wegen des neuen Namens sind deswegen nicht zu erwarten.
- Ein wichtiges Steckenpferd bleibt ohnehin bestehen: EA darf künftig zwar nicht mehr den Namen FIFA verwenden, behält aber alle anderen Lizenzen. Diese werden nämlich unabhängig von der FIFA vergeben.
- Das betrifft bis auf wenige Ausnahmen alle wichtigen Vereinsnamen, Ligen und Spieler sowie Wettbewerbe (Champions League, Copa Libertadores, etc.).
- In Zahlen ausgedrückt: Über 700 Mannschaften, 30 Ligen, 19.000 Spieler und 100 Stadien sind im Original vertreten.
- Einzig nicht enthalten werden FIFA-Events wie Weltmeisterschaften sein. Diese spielten für den Erfolg der FIFA-Reihe allerdings keine große Rolle.
- Für Spieler sind die Originalnamen deutlich wichtiger als der namensgebende Titel. Insofern stehen die Chancen gut, dass sich der Verlust des FIFA-Titels nicht einmal negativ auswirken wird.
Genauere Infos sind derzeit noch nicht bekannt. Aber es eilt auch nicht: Bleibt alles beim bisherigen Rhythmus, feiert EA Sports FC seine Premiere im September 2023. In den kommenden Monaten dürfen wir sicher mit mehr rechnen.
Andere Entwickler: Auch mit FIFA geht es weiter – aber wie?
Zugleich will auch die ehrenwerte FIFA nicht auf den lukrativen Gaming-Markt verzichten. Im Zuge der Trennung von EA wurde verkündet, dass weiterhin Fußballspiele unter dem Namen FIFA erscheinen werden.
- Die Rede ist hierbei nicht nur von einem Spiel, sondern von mehreren.
- Mit der Entwicklung wurden externe Studios beauftragt.
- Konkretere Infos fehlen jedoch vollständig. Wer, wo, wann, wie und warum – all das ist noch offen.
Wie nicht anders von der FIFA gewohnt, ist also alles bestens, auch wenn eine genauere Begründung noch aussteht. Glaubt man den blumigen Worten, wird es unter dem Namen FIFA künftig sogar das beste Fußballspiel geben. Warum? Logischerweise wegen des Namens. Um FIFA-Boss Gianni Infantino zu zitieren:
Der Name ‘FIFA’ ist der einzige, globale Originaltitel. FIFA 23, FIFA 24, FIFA 25, FIFA 26 und so weiter – die Konstante ist der Name, der für immer beibehalten und der beste bleiben wird.
Gianni Infantino
Überzeugendes Argument, oder nicht? Die Wahrheit sieht natürlich anders aus. Böse Zungen behaupten, die FIFA (allen voran Infantino) habe sich gewaltig verpokert. So bekam der Weltverband bis dato 150 Millionen € pro Jahr von EA Sports für die Namensrechte. Im Gegenzug war keine echte Arbeit nötig, man erhielt jedoch die Positionierung in der mit Abstand erfolgreichsten Fußballreihe aller Zeiten. Doch der FIFA war das nicht genug: 300 Millionen € sollten es ab 2023 jährlich sein, also doppelt so viel wie bisher.
Ihre Premium-Position im Milliardenmarkt Gaming ist die FIFA damit erst einmal los. Die kommenden FIFA-Titel müssen zunächst beweisen, dass sie überhaupt mithalten können, um dann möglicherweise den Status von FIFA EA Sports FC zu brechen.
Ein einfaches Vorhaben klingt anders. Denn neben den oben genannten Originallizenzen besitzt EA Sports das Know-How aus mehreren Jahrzehnten, eine gewaltige Fanbase und die finanziellen Mittel, um auch künftig jährlich abliefern zu können.